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Post und Telekommunikation

Der Gastbeitrag

Aus „COMPUTERBILD online”, April 2008,
mit freundlicher Genehmigung der Redaktion übernommen

Ratgeber: DSL & WLAN

 10 Top-Tipps zur Optimierung Ihres DSL-Anschlusses 

Von Jens Appelt

Ist Ihr DSL-Anschluss deutlich langsamer als versprochen? Das kann an Ihren Geräten und Einstellungen liegen. COMPUTERBILD gibt Ihnen jede Menge Tipps, wie Sie Ihr DSL-Tempo zu Hause erhöhen können.

Das kennen Sie bestimmt: Sie haben einen schnellen DSL-Anschluss gebucht, das Tempo lässt aber zu wünschen übrig! Diese Problematik ist keine Seltenheit. Zwei Ursachen kommen für das Dilemma infrage:

Das Anbieter-Problem: Weniger DSL als versprochen
Einige Anbieter versprechen zwar die Höchstgeschwindigkeiten eines Sportflitzers, liefern tatsächlich aber nur die Leistung eines Kleinwagens. Sie bieten beispielsweise DSL 16000 an, garantieren aber lediglich ein Tempo von 2.000 kbit/s. Im Kleingedruckten steht dann nicht ohne Grund „bis zu 16.000 kbit/s”. Die Telekom macht das mittlerweile öffentlich. Ein Pressesprecher jüngst gegenüber COMPUTERBILD: „DSL 16000 ist nur ein Markenname, aber keine echte Geschwindigkeitsangabe.”

Wie viel DSL bei Ihnen ankommt, hängt auch von Ihrem Wohnort ab: Für die Datenrate sind Länge und Qualität der Kabel sowie die Zahl der Nutzer an einem Verteilerkasten entscheidend. In ländlichen Gebieten, durchaus aber auch in Großstädten treten diese Probleme mittlerweile immer öfter auf. In einigen Straßen sind zudem so viele DSL-Anschlüsse geschaltet, dass die Leitungen überlastet sind. Die Anbieter handeln nicht selten nach Motto: „Lieber ein paar Kunden mehr als eine garantierte DSL-Höchstgeschwindigkeit für alle”.

Das Heim-Problem: Falsche Hardware und falsche Einstellungen
Nicht immer sind DSL-Anbieter schuld an der Misere. Selbst bei fehlerfreien Internet-Leitungen kann es zu lahmem DSL kommen. Die möglichen Ursachen liegen dann bei Ihnen im heimischen Gerätepark. DSL-Bremsklötze sind falsch konfigurierte Netzwerkkarten, alte Router *), falsches WLAN-Equipment sowie schlechte Empfangsbedingungen, die das WLAN-Funknetzwerk stören. Erste Quick-Tipps: Durch Neupositionierung von WLAN-Router, PC oder Notebook erreichen Sie oft mehr Leistung. Fehlerhaft eingestellte Netzwerkkarten optimiert das Hilfsprogramm TCP Optimizer. Was Sie sonst noch tun können, lesen Sie in der Fotostrecke.

Was ist...?
Router: Verteilergerät, mit dem mehrere Computer zu einem Netzwerk zusammengeschlossen werden. Meist wird ein Router für den gemeinsamen und gleichzeitigen Zugriff mehrerer Rechner aufs Internet verwendet. Router verfügen über Sicherheitsfunktionen, z.B. eine Firewall, und unterschiedliche Netzwerksteuerungselemente.

Tipp 1

Schließen Sie Ihr DSL optimal an
In vielen Wohnungen oder Häusern gibt's mehrere der herkömmlichen TAE-Telefonanschlussdosen. Der Anschluss an verlängerten TAE-Zweitdosen kann zum Geschwindigkeitsverlust führen.

Tipp 1
Verbinden Sie das erste DSL-Gerät, also den Splitter, möglichst mit der ersten TAE-Telefondose in Wohnung oder Haus.




Tipp 2

Unterstützt Ihr Router ADSL2?
Für das besonders schnelle DSL 16000 ist Hardware nötig, die die verbesserte ADSL2-Technik unterstützt. Wechseln Sie mit Ihrem Anschluss auf die neue Technik, wird Ihnen meist auch ein aktuelles Modem oder ein frischer Router zur Verfügung gestellt. Ältere DSL-Geräte unterstützen nicht zwangsläufig ADSL2.

Tipp 2
Informieren Sie sich beim Hersteller des Routers, ob ADSL2 unterstützt wird.






Tipp 3

Starten Sie den DSL-Test nur von einem Gerät
Wenn Sie über einen Router ins Internet gehen, haben Sie den Vorteil, mit mehreren Rechnern gleichzeitig im Internet surfen zu können. Die Internetverbindung wird in diesem heimischen Netzwerk aber auf die jeweiligen Geräte verteilt. DSL-Geschwindigkeitsergebnisse fallen daher niedriger aus, je mehr Computer im Netzwerk integriert sind!

Tipp 3
Führen Sie den DSL-Geschwindigkeitstest dann aus, wenn nur ein Computer im Netzwerk am Router angemeldet ist.




Tipp 4

Konfigurieren Sie Ihre Netzwerkkarte mit TCP Optimizer
Die Netzwerkkarte im Desktop-PC oder Notebook muss optimal eingestellt sein. In der Regel ist sie das auch. Falls nicht, stellt der TCP Optimizer die idealen Werte für Ihren DSL-Anschluss ein.

Tipp 4
Nutzen Sie das kostenlose Hilfsprogramm TCP Optimizer, um Ihre Netzwerk- oder WLAN-Karte optimal für den DSL-Anschluss zu konfigurieren.






Tipp 5

Stellen Sie Ihre WLAN-Geräte optimal auf
Die optimale Verbreitung der WLAN-Strahlung wird in Wohnungen und Häusern von diversen Hindernissen beeinträchtigt. Die schlimmsten WLAN-Blockierer sind Stahl und stark wasserhaltige Bauteile wie Wasserleitungen, Fußbodenheizung und Holz. Das WLAN-Tempo kann sich dadurch zum Teil stark verringern, wodurch auch die  DSL-Verbindungsgeschwindigkeit in den Keller geht.

Tipp 5:
Stellen Sie Ihren DSL-Router um. Oft hilft es schon, wenn Sie den Router nicht auf den Boden oder den Tisch, sondern auf den Schrank stellen oder einfach nur ein paar Meter zur Seite schieben. Wer WLAN über mehrere Etagen übertragen will, sollte die WLAN-Antennen des Routers waagerecht stellen. Das erhöht die Funkreichweite über Stockwerke. Was natürlich immer hilft: Computer und WLAN-Router näher zusammenstellen.


Tipp 6

Belegen Sie einen neuen WLAN-Kanal im Router
Sie nutzen einen WLAN-Router? Dann kann es sein, dass benachbarte WLAN-Funknetze die Leistungsfähigkeit Ihres WLANs beeinträchtigen, besonders in einer dicht besiedelten Stadt.

Tipp 6
Wechseln Sie den WLAN-Funkkanal. Oft sind Router auf die gleichen Kanäle voreingestellt. Auf welchen Kanälen die Geräte der Nachbarschaft laufen, können Sie mit der Software Netstumbler *) prüfen. Wählen Sie einen Kanal, der möglichst weit von den meistbelegten Kanälen entfernt ist.

*) Mit dem kostenlosen Hilfsprogramm „Netstumbler” ist es möglich, drahtlose Netzwerke aufzuspüren, die das eigene in seiner Aktivität beeinträchtigen könnten. Neben einer Abdichtung ist eine punktgenaue Ortung dieser Zugangspunkte per GPS möglich.


Tipp 7

Überprüfen Sie Ihren Anschluss nicht per WLAN
Sie nutzen WLAN und keiner der Tipps lieferte nennenswerte Erfolge? In vielen Fällen sind die Störungen im Funknetzwerk zu groß, um die Geschwindigkeit des DSL-Anschlusses maximal ausschöpfen zu können.

Tipp 7
Deaktivieren Sie das Funknetzwerk und schließen Sie Desktop-Computer oder Notebook direkt über Kabel an das DSL-Modem an. Wichtig: Schalten Sie zusätzlich Sicherheitsprogramme wie beispielsweise eine Firewall in Windows ab und nutzen Sie bei mehreren Telefondosen die erste Dose der Wohnung. So gewährleisten Sie, dass am Gerät die maximal mögliche Geschwindigkeit zur Verfügung steht.



Tipp 8

Neuen Router mit höherem WLAN-Tempo kaufen
Ihr Router ist schon ein paar Jahre alt? Dann kann es sein, dass er das DSL-Tempo von 16 MBit nicht schafft. Gerade Router, die Daten nach dem WLAN-b-Standard übertragen, arbeiten zu langsam.

Tipp 8
Wer einen b-Standard-Router hat, sollte auf einen g-oder n-Standard-Router wechseln. Deren Datenübertragung ist weitaus höher. Alternative: Erneuern Sie zumindest über die Internetseite des Herstellers die Firmware Ihres jetzigen Routers. Das bringt in der Regel schon Tempo-Zuwächse.




Tipp 9

DSL-Anbieter nicht überhastet wechseln
Ihr DSL ist schneckenlahm? Die erste Reaktion ist dann oft, den DSL-Anbieter sofort zu wechseln. Aufgepasst: Das bringt nicht in jedem Fall eine Verbesserung Ihrer Situation. Denn auch Konkurrenz-Anbieter können Ihnen oft keinen schnelleren Zugang zusichern. Grund: Sie nutzen die gleichen Leitungen und die gleiche Netzwerktechnik.

Tipp 9:
Prüfen Sie, ob Ihr Anschluss grundsätzlich mehr Tempo bereitstellen würde. Wie das geht, lesen Sie hier. Erst wenn Sie sicher sind, dass Ihr Anbieter die Leitungskapazität nicht voll ausschöpft, wechseln Sie zur Konkurrenz.




Tipp 10

Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Anbieter
Wenn alle Tipps nichts fruchten, liegt das geringe Tempo wahrscheinlich nicht daran, dass Sie falsche Geräte oder Einstellungen nutzen.

Tipp 10
Die letzte Instanz: der DSL-Anbieter. Nicht immer kann er helfen, doch in einigen Fällen, etwa beim genauen Nachmessen der DSL-Leitung, sorgt er zumindest für Aufklärung. Eine Verbesserung der DSL-Geschwindigkeit ist aber nur in den seltensten Fällen zu erwarten.